Richtfest in der Weserstraße
Ein wichtiger Meilenstein stand bei der Wohnbau an – das Richtfest in der Weserstraße. Das Projekt, bei dem 40 öffentlich geförderte Wohnungen sowie eine Kindertagesstätte (U3 und Ü3) und ein Senioren-Tageszentrum in Kooperation mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) entstehen, schreitet gut voran. Das ist ein Grund zum Feiern.
Am 28. August lud die Wohnbau Gießen GmbH Projektbeteiligte zum Richtfest für den Neubau in die Weserstraße 28-30 ein. Auf dem Gelände entstehen 40 öffentlich geförderte Wohnungen auf rund 2600 m² Wohnfläche. Diese teilen sich auf Zwei-, Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen in gefragten Größen zwischen 48 und 84 m² auf. Jeweils zwölf Wohnungen werden auf das erste bis dritte Obergeschoss aufgeteilt, vier Wohnungen befinden sich noch im Erdgeschoss. Alle Einheiten werden durch zwei Treppenhäuser mit je einem Personenaufzug barrierefrei erreichbar sein. Jede Wohnung wird mit einem Balkon ausgestattet.
Der Gebäudekomplex wird durch ein Seniorentageszentrum sowie eine Kindertagesstätte mit zwei Gruppen (U3 und Ü3) im Erdgeschoss ergänzt, welche von der AWO betrieben werden. „Zum Richtfest sind die Räume im Rohbau deutlich erkennbar. Wir können uns nun örtlich sehr gut vorstellen, wie wir unser Konzept ‚alt und jung‘ durch Nutzung gemeinsamer Räume der Kita und des Seniorentageszentrums umsetzen wollen. Wir freuen uns auf die kommende Planungszeit und fiebern der Eröffnung unserer Einrichtungen entgegen“, so AWO-Geschäftsführer Nils Neidhardt. Das Wohnumfeld wird ausreichend Platz für Pkw- und Fahrrad-Abstellmöglichkeiten bieten und wird abgerundet durch einen Spielbereich für die Kita-Kinder sowie einen Freisitz für das Senioren-Tageszentrum. Die Fertigstellung des Neubaus ist für 2026 geplant. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf etwa zwölf Millionen Euro. Zur Finanzierung werden Fördermittel der KfW und des Landes Hessen eingesetzt.
Verbindung von Jung und Alt
„Mit dem Richtfest in der Weserstraße feiert die Wohnbau heute einen wichtigen Meilenstein. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist unerlässlich und ich freue mich sehr, diesen wichtigen Schritt begleiten zu dürfen. Hier entsteht nicht nur neuer Wohnraum, sondern hier wird es auch einen Begegnungsort für Jung und Alt geben“, so Aufsichtsratsvorsitzender Francesco Arman.
Eingebettet ist der Neubau in der Weserstraße in die Quartiersentwicklung des Flussstraßenviertels. „Dem Viertel steht ein großer Umbruch bevor. Die Gebäude sind zu einem Großteil aus den 1930er bis 1950er Jahren – es besteht hoher Modernisierungsbedarf. Der Neubau in der Weserstraße ist nun ein weiterer Schritt zur Entwicklung des Quartiers“, erklärt Wohnbau-Geschäftsführerin Dorothee Haberland. Nachdem die ersten Planungen für das Viertel einen fast kompletten Neubau vorsahen, der wirtschaftlich aber nicht darstellbar gewesen wäre, hat eine Bausubtanzuntersuchung aus 2023 ergeben, dass große Teile des Quartiers modernisiert werden können.
Die Entwicklung des Viertels beginnt nicht erst mit dem Neubau. „Bereits 2013 ist das Flussstraßenviertel in das Bund-Länder-Programm ‚Soziale Stadt‘ aufgenommen worden mit dem Ziel, das Quartier in seinem Wohnungsbestand und Wohnumfeld zu entwickeln und dabei dem klimatischen und demographischen Wandel anzupassen“, erklärt Oberbürgermeister Frank-Tilo Becher. „Ich freue mich, heute diesen Schritt mit der Wohnbau zu feiern, die in der Weserstraße neuen Wohnraum schafft und zur Entwicklung des Quartiers beiträgt“, so Becher weiter.
Umfassende Quartiersentwicklung
Die weitere Planung sieht nach dem Neubau in der Weserstraße den Start der Modernisierungsvorhaben in der Schottstraße/Werrastraße ab 2026 vor. Dazu plant die Wohnbau ein Pilotprojekt zum seriellen Sanieren eines Bestandsgebäudes und ab 2027 einen weiteren Neubau in der Werrastraße/Schwarzlachweg. Ein Ersatzneubau im Asterweg ist frühestens ab 2029 vorgesehen.
Dem kommunalen Wohnungsunternehmen ist sehr daran gelegen, neuen, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. Wenn es baurechtlich möglich ist, sollen deshalb auch bestehende Gebäude aufgestockt werden.
Um das Quartier so zukunftsorientiert wie möglich zu gestalten, wurde mit Unterstützung externer Fachleute ein Sozial- und Mobilitätskonzept erarbeitet. Im Rahmen des Sozialkonzepts beschäftigt sich die Wohnbau damit, welche Wohnungsgrößen, Standards und Qualitäten für die verschiedenen Zielgruppen benötigt werden und wie es gelingen kann, das Flussstraßenviertel perspektivisch zu einem attraktiven Wohnquartier zu entwickeln. Im Mobilitätskonzept wird der Frage nachgegangen, wie Mobilität funktionieren und vor allem das Parken in der Zukunft gelöst werden kann. „Die beiden Konzepte wurden bereits in der städtischen Lenkungsgruppe vorgestellt und werden nach der Finalisierung auch der Öffentlichkeit und der Mieterschaft präsentiert“, unterstreicht Haberland.