Vertrag von Wohnbau-Chefin verlängert

Sowohl der Aufsichtsrat der Wohnbau Gießen GmbH als auch die Gesellschafterversammlung haben die Vertragsverlängerung von Dorothee Haberland bestätigt. Die Wohnbau-Chefin bleibt nun für weitere sechs Jahre im Amt.
„Wir freuen uns über die Vertragsverlängerung von Frau Haberland. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen hat sie die Wohnbau und ihr Tochterunternehmen, die Wohnbau Immobilienservice, in den vergangenen Jahren sehr positiv beeinflusst und zu starken Unternehmen weiterentwickelt. Das Ziel der Wohnbau, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ist unerlässlich für den Gießener Wohnungsmarkt. Daher freuen wir uns auf die gemeinsame Zukunft“, erklärt Francesco Arman, Vorsitzender im Aufsichtsrat bei der Wohnbau.
Die vergangenen Jahre, in denen Haberland das Unternehmen geführt hat, waren alles andere als einfach. Coronakrise, Ukrainekrieg, Energiekrise und der gesellschaftliche Wandel wirkten sich auf die Wohnbau aus. Aber auch die Baukostenexplosion und der damit verbundene Zinsanstieg, die Verschlechterung der Förderbedingungen sowie der allgemeine Fachkräftemangel stellten das Unternehmen vor Herausforderungen. Umso erfreulicher ist der Rückblick auf die letzten Jahre bei der Wohnbau. Trotz aller Widrigkeiten hat Haberland sehr viel Positives für die Wohnbau geleistet. Ungeachtet der schwierigen Rahmenbedingungen erhöhte die Wohnbau die Mieten nur moderat und deutlich weniger als die allgemeinen Lebenshaltungskosten und die Baupreise gestiegen sind.
Unter Haberlands Führung konnten 257 neue Wohnungen fertiggestellt werden beziehungsweise befinden sich gerade noch im Bau. 174 Wohnungen im Bestand konnten modernisiert werden, 183 weitere werden in diesem Jahr fertiggestellt. Durch die Stärkung der Finanzkraft und die Strukturänderungen bei der Wohnbau können jährlich nun deutlich mehr Modernisierungen umgesetzt werden. Da bezahlbarer Wohnraum immer knapper wird, Neubauten aber eine gewisse Zeit in der Fertigstellung benötigen, konnte die Wohnbau seit 2020 bestehende Wohnungen nachbinden. Das bedeutet, dass frei finanzierte Wohnungen in Sozialwohnungen umgewandelt werden.
Große Veränderungen innerhalb der Wohnbau
Um das Unternehmen langfristig wirtschaftlich und zukunftsfähig aufzustellen, vollzog Haberland einen tiefgreifenden Veränderungsprozess. Neben zahlreichen internen Projekten, die die Digitalisierung beschleunigten, das Berichtswesen verbesserten und das Controlling ausbauten, wurde vor allem der Kundenservice verbessert. Mit der Eröffnung des Kundencenters 2022 wurde nicht nur eine bessere Möglichkeit für den persönlichen Kundenkontakt geschaffen, sondern auch die Öffnungszeiten wurden von drei halben Tagen auf fünf Tage deutlich erweitert. Um die freiwerdenden Wohnungen dem Wohnungsmarkt wieder schneller zur Verfügung zu stellen, wurde außerdem ein Interessentenmanagementsystem eingeführt. Mietersprechstunden in den Quartieren runden das neue Angebot des Kundenservice ab.
Das Bau- und Projektmanagement wurde neu aufgestellt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und Kosten zu reduzieren. So wurde der Anteil von Eigen-Planungsleistungen seit 2019 um mehr als 40 Prozent gesteigert. Damit die Veränderungen nach innen und außen deutlicher werden, wurde ein neues und moderneres Corporate Design entwickelt und umgesetzt.
Auch bei der Tochterfirma, der Wohnbau Immobilienservice GmbH, gab es erheblichen Veränderungsbedarf. Die Reorganisation des Unternehmens führte dazu, dass wieder schwarze Zahlen geschrieben werden. Um die Aufträge besser abwickeln zu können, wurde ein Auftragsmanagementsystem eingeführt und eine Auftragsmanagementzentrale gebildet. Die Prozesse wurden optimiert und das Lager neu organisiert. Eine deutliche Verbesserung für die Mieterschaft stellt außerdem die Schadensannahme per WhatsApp dar, die Haberland Ende 2023 eingeführt hat. Außerdem wurde im vergangenen Jahr ein Hausmeister-Team bei der Tochter aufgestellt, um für Sauberkeit und Ordnung in den Beständen zu sorgen.
Ein Projekt, das 2023 begonnen hat, aber über die nächsten Jahre noch andauern wird, ist die Quartiersentwicklung im Flussstraßenviertel. „Wir sind gerade intensiv mit der Zukunft des Viertels
beschäftigt und stellen neben baulichen Planungen dazu ein Sozial- und Mobilitätskonzept auf. Mit knapp 800 Wohnungen stellt uns die Modernisierung des Viertels vor große Herausforderungen. Ich
bin aber zuversichtlich, dass wir diesen gewachsen sind“, meint Haberland.
So ambitioniert wie die Wohnbau-Geschäftsführerin 2020 gestartet ist, soll es auch in den nächsten sechs Jahren weitergehen. „Mein Fokus liegt auch in Zukunft darauf, bezahlbaren Wohnraum zu
schaffen, aber auch unseren Bestand energetisch zu modernisieren – bei weiterhin niedrig bleibenden Mieten. Nachdem wir die derzeit im Bau befindlichen 179 Wohnungen fertiggestellt
haben, wird es voraussichtlich 2027 mit etwa 110 neuen Wohnungen im Flussstraßenviertel weitergehen. Außerdem planen wir bis 2029 weitere knapp 600 Wohnungen zu modernisieren. Das alles ist nur aufgrund des großen Engagements meiner Kolleginnen und Kollegen möglich. Diesen möchte ich meinen besonderen Dank aussprechen. Ich freue mich außerordentlich über die Vertragsverlängerung und dass ich die zahlreichen Projekte mit meinem Team in den nächsten Jahren fortführen kann“, unterstreicht Haberland.