Über die Wohnungspolitik in Gießen informierte sich die Hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV), Priska Hinz, bei einem Besuch der Wohnbau.
Die Vielzahl an Förderprogrammen für den sozialen Wohnungsbau kommt sehr gut an: »In den vergangenen acht Monaten wurden Bauprojekte für insgesamt 2.800 Wohneinheiten angemeldet. Das ist sechs Mal so viel wie vor meinem Amtsantritt«, betonte Hinz. »Mit dem sozialen Wohnungsbau allein kann der Bedarf an Wohnraum allerdings nicht gedeckt werden. Bis 2020 fehlen uns in Hessen jährlich 37.000 Wohnungen. Ob kommunale Wohnungsbauunternehmen oder Investoren für den freien Wohnungsmarkt: Alle sind gefragt, diese Aufgabe kann niemand allein stemmen«, sagte die Ministerin.
Das Land Hessen fördert den Bau von Sozialwohnungen und richtet sich mit den Programmen an verschiedene Zielgruppen, etwa an Menschen mit geringem oder mittlerem Einkommen, an Menschen mit Beeinträchtigungen, Studierende oder ältere Bürgerinnen und Bürger. Auch die Modernisierung von Mietwohnungen wird finanziell gefördert. Hinzu kommt ein Finanzierungszuschuss, der von den Antragsstellern nicht zurückgezahlt werden muss. »Damit haben wir auf die Entwicklung am Kapitalmarkt reagiert«, sagte Hinz. Zusätzlich wurden zum Teil technische Auflagen bei der Förderung gelockert, so wird beispielsweise keine Mindestgröße des Schlafraums, des Freiraums oder der Abstellkammer verlangt.
Offener Dialog mit allen Akteuren
»Wir setzen auf eine integrierende Wohnungspolitik: Zum einen darf es keinen Verdrängungswettbewerb geben, der dazu führt, dass in den Städten nur noch Einkommensstarke leben können und alle anderen Bevölkerungsgruppen auf die Außenbezirke ausweichen müssen«, betonte die Ministerin. »Zum anderen setzen wir auf starke öffentliche Wohnungsbauunternehmen und einen offenen Dialog mit allen relevanten Akteuren. Mit der Allianz für Wohnen haben wir eine wichtige Plattform eingerichtet und ich bin froh, dass hier alle wichtigen Akteure an einem Tisch sitzen und miteinander reden.«