Besuch auf der Philosophenhöhe

Anfang April freute sich die Wohnbau Gießen GmbH über den Besuch von Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand des Verbands der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft (VdW südwest). Gemeinsam besichtigten sie das Neubauprojekt in der Hannah-Arendt-Straße 3,5,7 und der Lincolnstraße 6, bei dem in rasantem Tempo 100 neue öffentlich geförderte Wohnungen entstehen.
Formaler Baubeginn auf der Philosophenhöhe war im Juni 2024, geplant ist die Fertigstellung für August 2025. Dass das so schnell vonstattengeht, ist nur dank der seriellen Bauweise möglich, die gemeinsam mit der Firma Goldbeck als Totalunternehmer umgesetzt wird. Im September vergangenen Jahres wurden die ersten Bauteile gestellt und wenige Monate später, im Januar 2025, wurde der Rohbau fertiggestellt.
„Angesichts des generellen Mangels an Wohnungen freue ich mich, dass das Projekt so reibungslos abläuft und in einem enormen Tempo voranschreitet. In wenigen Monaten werden hier 100 bezugsfertige Wohnungen in Größen zwischen 43 und 98 Quadratmetern stehen. Ich bin stolz auf meine Kolleginnen und Kollegen, dass wir dieses Projekt trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage umsetzen können“, betont Dorothee Haberland, Geschäftsführerin der Wohnbau Gießen. Während andere Wohnungsunternehmen den Neubau derzeit einstellen beziehungsweise Projekte verschieben müssen und Fördermittel abgelehnt werden, befinden sich bei der Wohnbau 179 Wohnungen im Bau. In der Weserstraße werden 40 Wohnungen und am alten Flughafen 39 öffentlich geförderte Wohnungen errichtet.
Die Wohnungslage in Gießen ist weiterhin problematisch, auf 400 freiwerdende Wohnungen im Jahr kommen bei der Wohnbau etwa 5500 neue Interessenten. Umso wichtiger ist es, Wohnraum zu schaffen. Das betont auch Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand des VdW südwest, der Verband, bei dem die Wohnbau Mitglied ist. „Ich bin beeindruckt von dem Wohnbau-Projekt auf der Philosophenhöhe. Angesichts der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt ist es wichtiger denn je, dass mehr bezahlbare Wohnungen entstehen. Um dem Mangel zügig zu begegnen, hat die Wohnbau Gießen mit der seriellen Bauweise einen klugen Weg eingeschlagen, der schnellere Fertigstellungen ermöglicht. In der Verantwortung steht aber auch die Politik: Wir setzen uns dafür ein, dass sie mit attraktiven Förderprogrammen und ausreichenden finanziellen Mitteln Rahmenbedingungen schafft, die mehr solcher Projekte ermöglichen. Denn es muss mehr in den Neubau investiert werden, damit alle Menschen ein Zuhause finden, das sie sich leisten können“, so Dr. Tausendpfund.
Wie die serielle Bauweise funktioniert, davon konnten sich die Anwesenden Anfang April auf der Baustelle ein Bild machen. Durch einen sehr hohen Vorfertigungsgrad müssen die Bauteile vor Ort nur noch montiert werden. „Unsere Montagegesellschaft arbeitet ergänzend mit Partnerunternehmen zusammen. Die in unseren Werken vorgefertigten Teile werden nach der Anlieferung sofort verbaut, wodurch Lagerplätze minimiert werden. Durch diese serielle Bauweise, ergänzt mit einer ambitionierten Terminplanung, waren wir in der Lage, ein Geschoss pro Woche fertigzustellen. Durch das schnelle Voranschreiten minimieren sich die Belastungen auch für die Anwohnerinnen und Anwohner“, erklärt Fabian Riverso, Projektleiter bei der Firma Goldbeck.
Foto: Wohnbau Gießen GmbH; Besichtigten gemeinsam die Baustelle auf der Philosophenhöhe: Erik Pilgeram, Lisa Wahle und Sabine Leidich von der Wohnbau Gießen, VdW-Vorstand Dr. Axel Tausendpfund, Wohnbau-Geschäftsführerin Dorothee Haberland sowie Saskia Knötzele und Fabian Riverso von Goldbeck (v.l.n.r.).